Er ist ein 67er. In jenem Jahr hatte sich der Minirock als modisches Kleidungsstück endgültig etabliert und unter den Models, und solchen die es sein wollten, verbreitete sich der Begriff "superschlank" . Fortan gehörten auch Hungerkuren zu den notwendigen Massnahmen, denen sich jede zu unterwerfen hatte, welcher trendy zu sein mehr als nur "nice to have" war.
Die Herren wiederum, für die sie letzendlich all die Martyrien auf sich nahmen, konnten fortan mit einem neuen "Olympia" der Marke Opel oder, wer ein wenig betuchter war, mit einem BMW GT-1600 Coupe beeindrucken.
Und für die ultrareichen gabs seinerzeit das neuste Modell „Gran Tourismo Miura“ von Lamborghini für schlappe 50.000 D-Mark.
Flowerpower näherte sich dem 69 Zenit, und der Geschmack der Pfeifchen, welche da rauchten, war nicht selten mit Gras verschnitten.
Im Nahen Osten griff die israelische Luftwaffe ägyptische Ziele an, womit der 6-Tage Krieg begann. Che Guevara starb im Kugelhagel derer, die ihn nicht mochten, und jener, der dies schrieb...
... kam in einen kleinen Nest in Thüringen auf die Welt.
22 Jahre lang umgab ihn ein relativ ruhiges und geborgenes Leben, wurde bisschen größer, besuchte Kindergarten, Schule.
Bekam eine Lehrstelle, wurde Informatiker bis...
...im Jahr 89 ein Strudel ihn aus seinem Leben, und später auch aus meiner Heimat riss. Thüringen das Auenland.
(Mit Ausnahme der Zonen, in denen Leute mit kapputten Gehirn die Landschaft zerstört haben. )
Die große Chance, aus den Ereignissen einen persönlichen Nutzen zu ziehen - er nahm sie nicht wahr.
Das taten jene, die bereits zuvor schon wußten, sich in den Vordergrund zu spielen und glaubten schlauer zu sein als andere.
Die schlimmsten landeten denn auch tatsächlich da wo sie hingehören.
Andere jedoch wurden Erfolgsmenschen und diktierten wie man es anzustellen habe.
Und dann noch die, welche unter den unmenschlichen Staat zu leiden hatten, und nun hoffentlich wenigstens glücklich sind, das man ein Unrecht durch ein anderes ersetzt hat .
Ich mochte und mag sie sehr, jene uneigenützigen Missionare aus dem Westgermanischen der frühen Neunziger.
Mit ihrem Selbstvertrauen, das sie schon mit der Muttermilch eingesogen haben, erklärten sie uns die Welt.
Sie brachten uns Telefone, Autos und Medizin....uns den Dschungelmenschen aus der "Zone", die nicht wissen konnten wie schön das Leben sein kann.
Was litt er wie ein Schwein, denn nichts davon hat ihn wirklich je interessiert....
Zuletzt hatte sich sein Schicksalspruch über "Hechtsprünge durch Türen, die sich unmittelbar hinter ihm schließen" anscheinend erfüllt,
hatte er doch seine Lektionen anscheinend gut genug gelernt, das er nun beinah so zu sein scheine, wie sie ihn haben wollen.
But, not yet Ihr Saubande !
Gerupft, verbeult, stolpernd und immer wieder auf die Schnauze fliegend, kam langsam aber sicher Bewegung in die Sache ...
Nun ist er in Berlin, wo er immer hinwollte. Der Stadt so "sexy" und voller Menschen zwischen denen man getrost erfrieren kann, wenn man möchte.
Am 27.08.2010 hat er das voller Pathos, schwülstigerweise mal so formuliert::
"In den Top10 der beliebtesten Städte Europas steht sie, ohnehin als einzige deutsche Stadt, auf Platz 6 (andere sagen sogar Platz3) vor Amsterdam, Venedig, Barcelona...
Und bereits viele Jahre zuvor sagte etwas in mir, das ich dort mein Leben und meine letzten Tage verbringen werde.
Es ist mein Karma dorthin zu gehen, so etwas fühlt man, wenn man es kann.
Jede Minute, welche ich bereits zuvor an jenem Ort verbrachte, war gut und so geschah was geschehen musste.
Nun ist meine "Rhein-Main Zeit" vorüber. Es war nicht die schlechteste, und wird nicht die beste sein.
Neue Möglichkeiten, ein Gefühl von Freiheit und viel Luft um mich herum. Luft, die ich brauche um Ideen zu finden.
Eine kleine Bleibe im grünen Gürtel und etwas "ruhigerem Flair" als Rückzugsgebiet doch die City nie soweit weg, das man nicht hinkommt.
Diese Stadt, inmitten der Mark, aus kleinen Dörfchen entstanden, in Grund und Boden gebombt, erniedrigt, geteilt, geschunden und doch auferstanden, aber niemals perfekt und fertig - immer in Bewegung und keiner weiß wohin die Reise geht....
In dieser Stadt, Stätte historischer Entscheidung und Heimstatt der Widersprüchlichkeit schlage ich nun mein Lager auf"
So schrieb er damals, und überarbeitete diesen Text niemals, obwohl er heute wissend lächeln könnte...,
Denn DIESE Euphorie hat sich bisschen beruhigt angesichts mancher Realität...
Die aktuelle Version ist bisschen kürzer:
"Berlin,
wenn ick denk an Dich in tiefer Nacht,
was hamse blos aus Dir gemacht ...."
Doch bereut hat er es noch nicht; für erste ...
Ein Level kann man halten, wenn man gut genug strampeln kann und Geduld genug.
Und so ist heute doch wieder ein wenig Ruhe, Sicherheit und Stabilität in sein Leben eingekehrt.
Zu mir, zu mir ... zu mir - das wird zu unbedeutend um weiter so zu schreiben... drum steht es hier.
Unbedeutende Kleinigkeiten vielleicht... das ich sehr gern lese, schreibe, fotografiere, nachdenke, bastel, philosophiere....bisschen sportel, rausgehe, an dieser Seite bastel.
Mit großer Vorliebe beware ich alte Audioklassiker vor Ihrer Vernichtung.
Nicht die gehypten, sondern die anderen.
Ich mag Chinchillas, Raben, Delfine, das Meer, graue Tage mit Kerzen, oder sonnige mit viel Grün.
Musik , Konversation gutes Essen, guten Wein ;-)
Leute mit was drin,
Die anderen eben ....
Widersetze ich mich gern und zunehmend erfolgreich jenen,
welche versuchen mir einzureden ich könne bestimmte Dinge nicht tun, nur weil sie selbst es nicht können.
Biografien interessieren mich - die großen wie
Konfuzius, Mahatma Gandhi, Desmond Tutu, Friedrich III - Kurfürst von Sachsen, Tenzin Gyatso.
Zuletzt Matsushita Kōnosuke....
Seine Gedanken zur "Harmonie zwischen Firmenprofit und sozialer Gerechtigkeit " .
lassen mich nicht los....
Und manchmal, wenn der "Blues" mich packt und ich traurig bin, dann fürchte ich...
...der "neue" Geist,
die Werte der Gesellschaft, oder wie immer man es nennen mag, entfernen sich mit rasender und zunehmender Geschwindigkeit von dem was - durch Konfuzius vor über 2500 Jahren als Streben nach Harmonie, Gerechtigkeit und Ehrlichkeit erkannt-,
also dem, was ein möglicher Weg der Menschen zu aller Wohl doch sein soll ?
"Sitte und Gesetz, Menschlichkeit, Musik"
Befürchte zurück zu bleiben, nicht folgen zu können...
Es ist zu schnell, zu hektisch, zu grob und zu brutal.
Und ich fürchte, es kann passieren, das ...
...unser aller Welt versinken wird, in Utilarismus, Liberalismus, Materialismus, Überbevölkerung und Umweltvernichtung.
Daraus folgend werden Furcht, Ignoranz, Neid, Gier und Hass die Menschen einander töten lassen.
Wir werden mehr und mehr zu Konkurrenten, anstatt zu kooperieren.
Und das ist mein Trost, bei alldem
Natürlich wird die Erde überleben, weil wir gemessen an universellen Skalen - unbedeutend sind, alle miteinander .
Kapitalismus und Liberalismus werden sich durch Umwelt-, und Klimaentwicklung, selbst ad absurdum führen.
(Mit dem Ende des "Überflusses" an Ressourcen wird das heutige "System" bald nicht mehr funktionieren.)
Die Erde wird uns abwerfen, wie lästige kleine Viren, dezimieren, bis auf einen kleinen Rest.
So wie sie es bereits vor Millionen Jahren tat.
Doch diesmal haben wir selbst die Teufel herbeigerufen.
Ein Kreis wird sich schließen, ein neuer sich öffnen.
Die Chance wird erneut gegeben, und aus dem was von der Menschheit bleibt, wird eine Spezies erwachen .
Die könnte länger leben, als ein Konvolut aus Egoisten, Individualisten, Diktatoren, willig Folgenden, Profiteuren, Zerstörern,
Verschwendern, Unvernünftigen unter denen die wenigen Idealisten kaum ne Chance haben aufzukommen.
Wie würde sie sein ?
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Im Meer des Lebens,
Meer des Sterbens,
in beiden müde geworden,
sucht meine Seele den Berg,
an dem alle Flut verebbt.
(aus Japan)